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Aktuelle Ausstellung

DAS HYBRIS-PROJEKT. HOCHMUT UND SISYPHALE VERGEBLICHKEIT

Künstler: Narda Alvarado (BO), Chim↑Pom (JP), Ursula Damm (DE), GÆG (DE), Lucy Glendinning (GB), Harminder Judge (GB), Bjørn Melhus (DE), Tobias Regensburger (DE), Xu Tan (CN), Pinar Yoldas (TR)

Dauer: 1. Mai bis 16. August 2015
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 4 €, ermäßigt 2 €
Mittwochs und für Fördermitglieder Eintritt frei

Führungen: jeden Samstag, 16 Uhr

Kuratiert von Michael Arzt, Frank Motz (ACC Galerie Weimar) und Christian Schoen (kunst|konzepte).

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite unter Ausstellungen.

Veranstaltung

THE FREE MARKET!


Mediale Tendenzen einer religiös-neoliberalen Hybris des 21. Jahrhunderts


Donnerstag, 9. Juli 2015, 19 Uhr

Screening und Künstlergespräch mit Bjørn Melhus (Künstler) moderiert von Christian Schoen (Kurator)

Zweifelsohne zählt Bjørn Melhus zu den bedeutendsten deutschen Medienkünstlern unserer Zeit. Wie ein Archäologe hebt Melhus für seine Videoarbeiten Fundstücke aus unserer durch und durch mediatisierten Kultur. Der experimentelle Kurz-Science-Fiction-Film „Freedom & Independence“ (15 min, 2014), der in unserer aktuellen Ausstellung zu sehen ist, kombiniert religiöse Endzeitprophezeihungen mit neoliberalem Elitedenken zu einem Albtraum. Mit Zitaten von der Autorin Ayn Rand (1905-82) und aus Kinokassenschlagern wie „Armageddon“ und „Deep Impact“ (beide 1998) greift der Film in assoziativer Traumlogik die rapide Zunahme von neoliberalem Kapitalismus und religiösem Fanatismus auf. Wird unter dem Deckmantel von Freiheit und Unabhängigkeit die Privatisierung, wie aktuell in den Geheimverhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP, zugunsten weniger Vermögender vorangetrieben?

Im Gespräch zwischen Melhus und dem Co-Kurator der Ausstellung, Christian Schoen, werden der Begriff der Freiheit unter kapitalistischen Vorzeichen, also im Sinne der Marktliberalisierung, und die Rolle der Medien untersucht. Außerdem gibt Melhus Einblicke in sein bisheriges Schaffen. Schließlich deklamierten bereits in seinem frühen Film „AMERICA SELLS“ (1990) wohlwollende Amerikaner am Tag der deutschen Währungsunion in der noch existierenden DDR: „Feel free! Buy T-Shirts!“

Weitere Informationen finden Sie unter www.melhus.de.

Kunstvermittlung

RÜCKBLICK: GRUNDSCHÜLER ERFORSCHEN DAS HYBRIS-PROJEKT

 

 


Vermittlungsprojekte von Kunstpädagogik-
studierenden

In der ersten Juniwoche besuchten drei 3. Klassen der Freien Grundschule Clara Schumann unsere aktuelle Ausstellung „Das Hybris-Projekt. Hochmut und sisyphale Vergeblichkeit“. Studierende des Instituts für Kunstpädagogik der Universität Leipzig konnten im Rahmen eines Rezeptionspraxis-Seminars ihre eigenen Vermittlungskonzepte erstellen und zusammen mit den Grundschülern umsetzen. Zwei Gruppen beschäftigten sich mit den „Federkindern“ von Lucy Glendinning, eine Gruppe arbeitete zu Tobias Regensburgers Hubschrauber-Skulptur aus Zivilisationsmüll „CAMP 2015 [LEJ]“. Nach einer ersten Betrachtung der Werke setzten die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Vorstellungen in Collagen oder kleinen Objekten um.

Die Ausstellung wird gefördert durch

Das Vermittlungsprojekt der Kunstpädagogikstudierenden fand statt in Kooperation mit

Veranstaltung

150 / DENKMALE


Performance, Installation & Künstlergespräch


Samstag, 4. Juli 2015, 20 Uhr
Eintritt: 12 €, ermäßigt 8 € (Abendkasse)
Kartenreservierung über LOFFT - DAS THEATER

mit Nir de Volff / TOTAL BRUTAL (DE/IL/NL) und Renan Ran Harari (DE/IL)

Vier Wochen lang arbeiteten der Tänzer und Choreograf Nir de Volff und zwei Tänzer seines Ensembles TOTAL BRUTAL, Katharina Maschenka Horn und Francisco Bejarano Montes de Oca, mit dem bildenden Künstler Renan Ran Harari in einem experimentellen Residenzprojekt zusammen. Nir de Volff, geboren in Tel Aviv (Israel), lebt seit über zehn Jahren in Berlin. Renan Ran Harari, geboren in Hedera (Israel), lebt in Leipzig.

Ausgehend von einer Reflektion über die heutigen deutsch-israelischen Beziehungen ging es darum, bestehende „Topografien der Erinnerungen“ (Nir de Volff) künstlerisch zu durchbrechen, um ein neues Selbstverständnis, das über kulturelle und individuelle Grenzen und Identitäten hinausgeht, auszuloten. Leitgedanke war hierbei die Idee eines utopischen Denkmals, das einmal für 150 Jahre freundschaftliche, deutsch-israelische Beziehungen stehen könnte.

Es geht um Judentum, Essen und die produktive Dissonanz zwischen darstellender und bildender Kunst: Wie verstehe ich, was ihr da genau tut, wenn ihr „probt“? Der Performer hat nie Zeit, der bildende Künstler zu viel. Wenn Renan Ran Harari eine künstlerische Arbeit beendet, dann stirbt sie und die Ausstellung ist nichts weiter als eine Totenschau. Wenn Nir de Volff seine Proben zur Aufführung bringt, dann ist es eine Geburt, der Beginn von etwas Wunderbarem. Ausstellung und Aufführung bedingen vollkommen unterschiedliche Produktionsweisen von Kunst.

Die während des Projektes von den Künstlern zusammen erarbeitete Performance wird nun als Höhepunkt der Residenz uraufgeführt und einmalig in der HALLE 14 präsentiert.

Weitere Informationen auf unserer Webseite unter Veranstaltungen sowie zu Nir de Volff unter www.totalbrutal.net.

Eine Kooperation mit LOFFT - DAS THEATER im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig.

Studioprogramm

EXCHANGE@2015.LE


Stipendiaten Tom Castinel und Ian Richards aus den Partnerstädten Lyon und Birmingham präsentieren die Ergebnisse ihrer Residenz in Leipzig


Donnerstag, 23. Juli 2015, ab 18 Uhr

Anlässlich der diesjährigen Feierlichkeiten von 1000 Jahre Leipzig organisiert das Zentrum für zeitgenössische Kunst HALLE 14 den gegenseitigen Künstleraustausch „exchange@2015.le“ mit den Leipziger Partnerstädten Birmingham (GB) und Lyon (FR). Die Gastkünstler Ian Richards und Tom Castinel stehen vor dem Abschluss ihrer Residenz in Leipzig und damit in der Hochphase ihrer künstlerischen Produktion. Bevor sie Ende Juli abreisen, präsentieren sie in ihren Studios die Ergebnisse ihres Aufenthalts und zeigen ihre in Leipzig geschaffenen Kunstwerke.

Tom Castinel

Form, Tanz, Energie. Mit diesen Worten beschreibt Tom Castinel sein künstlerisches Schaffen. Spielerisch bewegt er sich zwischen Musik, Performance, Video, Installation, Zeichnung und Collage. So arrangiert er zum Beispiel grafische Elemente in einem Notensystem, um sie dann als materielle Objekte ins Dreidimensionale zu übersetzen.

In Leipzig sammelte Tom alltägliche, gefundene Gegenstände, Billigdekor oder auch Haushaltsgeräte aus einem Ramschladen und ließ diese anschließend - von ihrer Funktion separiert und im Sinne eines Objet trouvé  - zum Teil einer absurden Installation und Performance werden. In seinen Performances tritt Tom Castinel mit seinen Objekten in eine rhythmische Interaktion, bei der Choreografie und Gestus zwischen Nonsens und Abstraktion oszillieren. Auf diese Weise ironisiert der französische Künstler bestehende kulturelle Bedeutungskontexte und Regelsysteme, um mögliche Alternativen der Wahrnehmung und Beziehung von Mensch und Materialität der Welt, als Basis westlicher Zivilisation, aufzuzeigen. Zum Open Studio wird Tom Castinel ein Video seiner in Leipzig entstandenen Performance präsentieren sowie eine Installation, verschiedene Objekte, Collagen und Grafiken.

Ian Richards

Während seiner Residenzzeit in Leipzig knüpfte Ian Richards thematisch an ein früheres Projekt an, in welchem er sich HIV-Infizierten widmete. Ihm geht es darum zu erkunden, welche Gedanken und Gefühle Betroffene in Leipzig und Birmingham in Bezug auf ihre Krankheit haben, diese aber oft nicht öffentlich äußern oder damit nicht zu Gehör kommen. Deshalb nahm der britische Künstler Kontakt zum Verein AIDS-Hilfe Leipzig und zur Organisation Baseline UK auf und suchte das Gespräch mit AIDS-Kranken. Aus Fragmenten dieser Gespräche kreierte Ian Richards kurze Gedichte über menschliche Fehlbarkeit und Chancen, die als Aufforderung zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik dienen sollen. Parallel zum Christopher Street Day Leipzig sollen die Gedichte nun mittels verschiedener Medien in die Öffentlichkeit gebracht werden, unter anderem am Stand der AIDS-Hilfe Leipzig, aber auch an verschiedenen öffentlichen Orten in der Stadt. In seinem Open Studio wird Ian abschließend Ergebnisse und Erfahrungen aus seinen Projekten vorstellen und sich mit Interessierten austauschen.

In seinen Arbeiten verfolgt Ian Richards einen multidisziplinären Ansatz zwischen Kunst, Wissenschaft und sozialem Engagement. Hierfür nutzt er künstlerische Ausdrucksmittel wie Grafik, Illustration, 3D-Animation und Installationen ebenso wie Interventionen im öffentlichen Raum.

Als Leipziger Künstler gehen Sven Bergelt übrigens ab 1. Juli nach Birmingham und ab 15. September Peggy Pehl nach Lyon. Die Werke aller vier exchange@2015.le-Stipendiaten werden Ende 2015 in einer Ausstellung in der HALLE 14 gezeigt werden.

Weitere Informationen zu exchange@2015.le finden Sie auf unserer Webseite unter Studioprogramm, zu Tom Castinel auf www.tomcastinel.com und zu Ian Richards unter www.heavyobject.com.

Der Künstleraustausch wird gefördert durch:

Kunstvermittlung

WELTRAUM. ERDE. MENSCH. FORSCHER UND FÄLSCHER!


Sommerferienangebot für Schüler ab 8 Jahren


Termine:
27. bis 29. Juli 2015, 10 bis 14 Uhr
und 17. bis 19. August 2015, 10 bis 14 Uhr
Beitrag: 15 €, mit Ferienpass ermäßigt 10 €
Anmeldung unter kunstvermittlungØhalle14.org oder 0341 492 42 02

Die Werkstatträume des Kunstvermittlungsprogramms der HALLE 14 verwandeln sich während der Sommerferien in ein Labor für Kunst und Forschung. Wir starten von der Erde aus in den Weltraum, um andere Planeten und Lebewesen zu entdecken. Beim Erforschen und Erfinden nutzen die teilnehmenden Kinder verschiedene Zufallsverfahren. Neben einem reichhaltigen Materialangebot erstellen sie ihre eigenen Materialsammlungen: Von merkwürdigen Gegenständen des Alltags werden Abdrücke genommen, es wird vermessen, skizziert, fotografiert, Dinge werden durch die Lupe betrachtet oder auf ihre Schwimmfähigkeit getestet. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Kunstvermittlung

SOMMERSPEZIAL: ZEICHENZIRKEL GOES ANNALINDE


Für alle von 10 bis 110 Jahren


Termin: jeden Donnerstag, 16:30 bis 18 Uhr
Beitrag: 6 €, ermäßigt 3 €
Ort: ANNALINDE Gärtnerei, Lützner Straße 108,
04177 Leipzig

Wie im letzten Jahr lockt der Zeichenzirkel in den Sommermonaten Juli und August mit einem besonderen Angebot: Gezeichnet wird in der ehemaligen Gärtnerei Toepel, die nunmehr von der Urban-Gardening-Initiative ANNALINDE betrieben wird. Die dort gedeihenden Obst- und Gemüsepflanzen, Bäume und Blumen bieten sich für Naturstudien bestens an - ebenso wie die herumschwirrenden Bienen. Verschiedene zeichnerische Techniken können so unter freiem Himmel oder bei Regen im Gewächshaus erprobt werden. Die künstlerische Leitung des SommerSpezial Zeichenzirkels hat Justus Jager.

Der Zeichenzirkel wird von regelmäßig wechselnden Leipziger Künstlern begleitet und richtet sich an alle, die Lust haben, selbst zeichnerisch tätig zu sein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Einstieg jederzeit möglich. Alle Materialien sind im Beitrag inbegriffen. Wir laden Sie und Euch herzlich ein, mitzumachen und mit professioneller Unterstützung kreativ zu werden!

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite unter Kunstvermittlung und zum Künstler unter www.justusjager.de.

Buchtipp des Monats

VON DER AUTORICKSHAW BIS ZUM ZEBRA-CROSSING

 

Anja Lutz
Bangalore A-Z
Bangalore 2014
196 S., 14 x 10 cm
limitierte Edition

Der aktuelle Buchtipp bespricht das Künstlerbuch der deutschen Buchdesignerin Anja Lutz, das im Rahmen ihrer Residenz am Goethe-Institut in Bangalore 2014 entstand. Die drittgrößte Stadt Indiens ist dabei nicht nur Namensgeber sondern zugleich Inspirationsquelle und Gegenstand dieses spannenden Buchprojektes. Zwischen Notizbuch, Stadtführer und Registerbuch changierend, huldigt „Bangalore A-Z" hinsichtlich Format, Material und Machart den traditionellen lokalen Techniken des Buchdrucks. Empfehlungen, Erfahrungen und Erläuterungen der Künstlerin sowie von 25 weiteren lokalen und internationalen Künstlern hinsichtlich eines Aufenthaltes in Bangalore bilden den Inhalt des handgefertigten Buches. Diese persönlichen Hinweise sind jedoch nicht willkürlich aneinander gereiht sondern bilden einen alphabetischen Index, der mit Illustrationen, Fotografien oder typisch indischen Symbolen ergänzt wird. Das Buch ist ein gelungenes Kooperationsprojekt, welches keineswegs nur für Indienreisende von Interesse, sondern für jeden Bibliophilen ein Vergnügen sein dürfte.

Inwiefern dieses Buch als Hinterlassenschaft auf die Britische Kolonialzeit zu verstehen ist und welche Besonderheiten es zudem ausmachen, können Sie auf unserer Webseite unter Büchertipps nachlesen. Sie können „Bangalore A-Z" in unserer Kunstbibliothek von Dienstag bis Freitag, 11 bis 18 Uhr, einsehen.