DIE VERWOBENE STADT

Das Jahresprogramm 2008 stand unter dem Titel „Die Verwobene Stadt.“ Ziel war es, in einer Reihe von Workshops und Projekten Leipziger Kindern und Jugendlichen ihr alltägliches, urbanes Lebensumfeld mit den Mitteln der Kunst neu entdecken zu lassen. Sie sollten Stadt und Geschichte als Sich-Stetig-Wandelndes begreifen und ihre eigene Rolle in den historischen Abläufen wahrnehmen lernen. Denn der Ort, an dem wir leben, prägt uns und wir prägen ihn.

DenkMal

10. Januar 2008

Dieses Projekt zur Erinnerungskultur entstand in einem engen Austausch mit einem Physiklehrer und einer Französischlehrerin des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums Leipzig. Nach einer vorausgehenden schulischen Auseinandersetzung mit dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal erforschten die Schüler der 8. Klasse das Denkmal gemeinsam mit den Fotografen Douglas Abuelo und unserer Projektleiterin Wednesday Farris. Einzelne Motive und Ansichten kommentierten und hinterfragten die Jugendlichen mit Textfragmenten wie „Größe“, „Macht“ und „Herz“, die sie vor die Kamera hielten.

Linien einer Stadt

Winterferienangebot:
04. bis 12. Februar 2008
Juli 2008

In einem Gemeinschaftsprojekt erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam einen Stadtplan, der von ihrer Wahrnehmung geprägt ist. Die Kinder und Jugendlichen entwarfen subjektive Bilder von Orten, an denen sie sich täglich aufhalten, die sie häufig passieren oder die für sie aus anderen Gründen eine besondere Bedeutung haben. In der Lithografiewerkstatt von Stephan Rosentreter auf dem Gelände der Spinnerei wurden diese Entwürfe in Druckgrafiken umgesetzt. Die Jugendlichen erhielten hierbei einen Einblick in das Flachdruckverfahren und konnten auch selbst aktiv werden. Aus den entstandenen Lithografien wurde dann ein Stadtplan zusammengefügt, indem die Grafiken mit roten Linien verbunden wurden. Das Projekt wurde in den Winterferien und im Juli mit der Thomasschule zu Leipzig durchgeführt.

StraßenGeschichten

17. Januar bis 17. April 2008
30. Mai bis 10. Juni 2008
19. September bis 21. November 2008
05. November bis 17. Dezember 2008

Die Kursleiterin Franziska Adler erarbeitete mit vier unterschiedlichen Hortgruppen kurze Animationsfilme. Dabei sind Geschehnissen in unmittelbarer Umgebung der Schule und ihrer Historie der Ausgangspunkt der Geschichten, die die Kinder erfinden.
Ein Beispiel: Der Name der Schule am Floßplatz rührt daher, dass dort früher das mit der Flussströmung transportierte Holz an Land gezogen wurde. Im Film der Hortkinder holt ein Drache die Hölzer aus dem Fluss, um die Schule zu erbauen.
Die Kinder zeichneten die Figuren und die Kulissen. Vor einer Kamera erweckten sie diese dann zum Leben und erzählten ihre ganz eigenen Geschichten. Gemeinsam organisierten sie Premieren in ihren Schulen und entwarfen dafür Flugzettel und Plakate. Manche Vorführungen wurde aufgrund der vielen Zuschauer mehrfach wiederholt.

SehensWürdig– Comicporträts von Beobachtern

Sommerferienprogramm:
21. Juli bis 13. August 2008

 

Im Sommer beobachteten die Ferienkinder in eintägigen Workshops gemeinsam mit dem Comiczeichner Matthias Seifert Besucher vor Leipziger Sehenswürdigkeiten. Am Vormittag fingen sie in flinken Strichen ihre Beobachtungen ein. Am Nachmittag wählten sie von den erstellten Skizzen eine aus, die sie noch einmal im großen Format umsetzten. Dabei sollten die erzählenden und grotesken Elemente betont werden, ohne dass das Ursprüngliche der Skizze verloren geht.

Gärten

21. November bis 05. Dezember 2008

In diesem Kurs hatten Studierende der Kunstpädagogik die Möglichkeit, zusammen mit dem Gegenwartskünstler Matthias Weischer zu zeichnen. Matthias Weischer arbeitet sich zurzeit am kulturellen Phänomen von Gärten. Mit den Studierenden zeichnete er im Gewächshaus des Botanischen Gartens von Leipzig und in Schrebergartenanlagen. Das Ziel war, die zukünftigen Kunstlehrer an der Gedankenwelt des Künstlers teilhaben zu lassen. In einem weiteren Schritt, im März 2009, werden sie diese Erfahrungen in eigenen Projektarbeiten im Rahmen der Abschlusspräsentation von „Die Verwobene Stadt“ an Schulklassen weitervermitteln.

NaturBildnis

12. November 2008

Dieses Projekt mit der 6. Klasse der Helmholtzschule setzte sich mit Leipziger Parkanlagen als von Menschen gestaltete Natur auseinander. Das Werk des Künstlers Olaf Nicolai bot für die Schüler den Ausgangspunkt ihrer Gedanken. Inspiriert durch Bilder aus Leipziger Parks schufen sie Linoldruckstöcke, die Motive aus Leipzigs Parklandschaften in ornamentale Muster übersetzten. Der Kursraum der Kreativen Spinner verwandelte sich an diesem Tag in eine Druckwerkstatt, in der 27 Kinder gemeinsam auf großen Papierbögen ihre Motive kombinierten und druckten. Diese Bögen werden während der Abschlussausstellung zu „Die Verwobene Stadt“ als Tapete an einer Ausstellungswand im Universal Cube der HALLE 14 zu sehen sein und dabei eine skulpturale Form annehmen.

StraßenBeleuchtung

18. November bis 09. Dezember 2008

Im Projekt „StraßenBeleuchtung“ erforschten Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums Leipzigs Straßennamen. Die „Forschungsarbeit“ fand sowohl auf fotografischer als auch auf sprachlicher Ebene statt. Die Teilnehmenden setzen eine Straße mit ihren Schildern oder ihren architektonischen und sozialen Besonderheiten in Szene. Parallel dazu und eng mit der fotografischen Arbeit verbunden wurden die historischen Wurzeln und die inhaltliche Bedeutung des Straßennamens sowie seine Veränderungen im Lauf der Zeit beleuchtet. Die Jugendlichen fotografierten mit analogen Fotoapparaten und entwickelten die Abzüge gemeinsam mit dem Kreative-Spinner-Team in der Dunkelkammer. Auf die fertigen Abzüge schrieben sie Wörter, die formelhaft den Hintergrund des Straßennamens beleuchten.

Blende auf. New York und Leipzig im Dialog

18. September bis 06. November 2008

Im diesem Fotoprojekt traten Schüler der Helmholtzschule mit der New Yorker Künstlerin Noemi Pflueger in einen bildnerischen Dialog. Über E-Mail tauschten sie mit der Fotografin Aufnahmen aus der jeweiligen Stadt. Im Austausch tritt der Unterschied zwischen der Außenperspektive und der Wahrnehmung der eigenen Stadt zutage und was Bilder darüber aussagen können.

Bepflanzt

17. November bis 10. Dezember 2008

Die geträumten Landschaften der Leipziger Künstlerin Rosa Loy waren Fokus der malerischen Auseinandersetzung von Jugendlichen gemeinsam mit der Kunstpädagogin Franziska Adler in einem Kooperationsprojekt mit dem soziokulturellen Zentrum „Die Villa“. Auf ihren Leinwänden dekorierten sie Leipziger Stadtlandschaften mit überdimensionalen und fantastischen Zimmerpflanzen.

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