LOUNGE14

#9– FORSCHENDE KÜNSTLER

Mi, 24. November 2010

Eintritt frei

Mit Gerrit Gohlke (Kunstkritiker und Kurator, Berlin), Heike Catherina Mertens (Schering Stiftung, Berlin) und Agnes Meyer-Brandis (Künstlerin, Berlin)

Kunst und Naturwissenschaften stehen sich sehnsüchtig gegenüber. Verbanden sich im Zeitalter der Renaissance noch wissenschaftliche Erkenntnisse mit künstlerischen Fortschritten, werden nach der modernen Ausdifferenzierung des Wahren und des Schönen beide Erkenntnisbereiche durch ganz eigene Gesetzmäßigkeiten geprägt. Seither wurde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vielfach proklamiert, initiiert und revidiert, sodass die Vielzahl an Strategien und Schnittstellen unübersichtlich wurde.

Die Kluft zwischen Kunst und Wissenschaft wurde dabei aber nicht überwunden. Unabhängig davon, ob eine Verschmelzung überhaupt wünschenswert ist, ließe sich in dieser Kluft aktuell die Entstehung einer sogenannten dritten Kultur postulieren, nämlich Künstlerinnen und Künstler, die ihren Aktionsraum um Strategien verschiedener Wissenschaftsdisziplinen von Bioinformatik, Genforschung bis Geologie erweitern, ohne sich an konventionelle Paradigmen der Wissenschaftlichkeit gebunden zu fühlen. Sie erheben dabei mitunter den Zweifel zur Methode, das eigene Subjekt zum Parameter und legen ästhetische Kriterien der Konstruktion von Wirklichkeit zugrunde.

Im Gespräch erörterten Gerrit Gohlke, Heike Catherina Mertens und Agnes Meyer-Brandis aktuelle Tendenzen und Beispiele der Kollaborationsversuche zwischen Kunst und Naturwissenschaft im Zeitgenössischen.

Weitere Informationen unter www.plankonvex.de, www.scheringstiftung.de und www.ffur.de

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