BANK OF NO

Performance


Samstag, 15. Oktober, 16 Uhr

Bank of No ist eine Initiative, die Kunst und Bankenkrisen verbindet. In Nikosia auf Zypern eigneten sie sich das Logo der Laiki Bank an. Zyperns zweitgrößtes Geldinstitut ging in der zyprischen Bankenkrise bankrott und wurde 2013 abgewickelt. In der Gemeinschaftsaktion »Austerity Dance« bannten sie die bösen Energien der Krise und gaben den Menschen die Energie zurück, die der Bankrott ihnen genommen hatte.

Nun kommen Bank of No nach Leipzig, um sich auch hier im Rahmen der aktuellen Ausstellung gespenstigen Wiedergängern zu widmen. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen steht das ehemalige Leipziger Bankhaus Meyer & Co., das bis 1972 die letzte Privatbank der DDR war. 1814 von einem jüdischen Kaufmann am Brühl begründet, eröffnete die Bank 1905 ihr Geschäftshaus am Thomaskirchhof 20. Im Jahr 1919 wurde Karl-Heine-Enkel Wilhelm Schomburgk durch Heirat Teilhaber. 1937 stieg Meyer & Co. in das jüdische Bankhaus Kroch ein und wurde ein Jahr nach den November-Pogromen Gesellschafter, während der Vorbesitzer Hans Kroch verhaftet und ins KZ verschleppt wurde. Schomburgk gehörte im Zweiten Weltkrieg zum konservativen Widerstandskreis um Walter Cramer, Aufsichtsratsmitglied der Leipziger Baumwollspinnerei, und Bürgermeister Carl Friedrich Goerdeler. Nach 1946 durfte Schomburgk Meyer & Co. als Privatbank weiterführen bis sie endgültig aufgelöst wurde.

 

Bank of No werden mit den Mitteln der Aktion, des Tanzes und der Erweckung abgewickelter Banken untersuchen, welche Geister Leipzig heute heimsuchen.