PASSION DES SAMMELNS - SAMMLUNG REINKING, SAMMLUNG FEDERKIEL

 

KünstlerInnen Sammlung Reinking: Nir Alon, John von Bergen, Rolf Bergmeier, Matthias Berthold, Baldur Burwitz, Ulla von Brandenburg, Daim (Mirko Reisser), Madeleine Dietz, Johannes Esper, Tom Früchtl, Till Gerhard, Till F. E. Haupt, Jan Holtmann, Wulf Kirschner, Henning Kles, Toshiya Kobayashi, Daniel Man, Bjørn Melhus, Mathieu Mercier, Jill Miller, Wilhelm Mundt, Markus Paetz, Stefan Panhans, Pius Portmann, Alexander Raymond, Michael Schmeichel, Jan Smejkal, Rainer Splitt, Stohead (Christoph Hässler), Tasek (Gerit Peters), Dimitris Tzamouranis, Sonja Vordermaier, Anna Vuorenmaa, Johannes Wald, Heiko Zahlmann, Sebastian Zarius

KünstlerInnen Sammlung Federkiel: Nevin Aladag; Benjamin Bergmann, Christian Boltanski, Anna Degenkolb, Beate Engl, Rodney Graham, Vollrad Kutscher, Kaeseberg, Mathieu Mercier, Café Helga

Special Guests: Richard Ruin (Sammlung Vicky Hughes und John A. Smith), Olaf Nicolai, Tea Mäkipää


Die Ausstellung „Passion des Sammelns“ vereinte zwei junge Kunstsammlungen zu einem temporären Sammlermuseum. Sie sollte eine Diskussion über den Stellenwert von privaten Kunstsammlungen in unserer Kultur, die sozialen Hintergründe sammlerischen Agierens und den oft sehr persönlichen, auch produktiven Austausch zwischen Künstler und Sammler ankurbeln. Im Zentrum der Präsentation stand die lebendige Vielfalt der Kunst der Gegenwart mit vorwiegend jungen künstlerischen Positionen. Die passionierte, persönliche Zuneigung zum Sammelobjekt und vor allem zum Künstler, sowie der Anspruch, etwas für ihn zu tun, zu vermitteln, kamen unter anderem als Motive des Sammelns zur Sprache.

Denn dass hinter dem finanziellen Engagement des Sammlers oft auch nichtmonetäre Qualitäten stecken, ist nicht allzu bekannt: Sammler sind oft Förderer oder gar Erzeuger flüchtiger Güter menschlichen Geistes - wie der Inspiration. Als Partner und manchmal Seelenverwandte aus dem Off des Kunstmarktes bieten sie „ihren“ Künstlern nicht selten eine erste Hilfe, Beratung oder gar Betreuung, bevor der Händler, Kritiker oder Kurator auf der Bildfläche erscheint. Sie sorgen für Solidarität unter den Künstlern oder fangen sie auf, wenn ihnen im Kunstzirkus ein Bein gestellt wurde. Nicht zuletzt thematisiert die Ausstellung also die gesellschaftliche Relevanz des Sammelns und seinen Einfluss auf die Bestimmung kollektiver Wertehorizonte.

In der Sammlung Reinking gehen klassische Positionen der Gegenwartskunst wie Bjørn Melhus, Jan Smejkal und Rainer Splitt einen Dialog mit jungen Künstlern wie Till Gerhard, Henning Kles oder Stefan Panhans ein. Rik Reinkings Sammlerleidenschaft orientiert sich an der Kunstproduktion seiner Generation. So macht es denn auch die Gegenwärtigkeit dieser Sammlung aus, dass sie auf einen Werkbegriff rekurriert, der das Werk als Handlungsraum erklärt. Selbstredend, dass es dabei um Begegnungen mit Künstlern geht und um Erlebnisse, in denen der Sammler dem Widerhall in der Kunst nachspüren kann.

Die Sammlung Federkiel schöpft aus ähnlichen Motiven, der Kunstwert ihrer Werke definiert sich ebenso kaum über traditionelle Regeln. Die Sammlerleidenschaft ihres Protagonisten Karsten Schmitz äußert sich eher leise und bescheiden, immer aber spontan und assoziativ umherschweifend. Seit Mitte der 1990er Jahre wächst eine Sammlung, in der mittlerweile über fünfzig Künstlerpositionen vertreten sind. Nevin Aladag, Benjamin Bergmann, Anna Degenkolb, Kaeseberg, Vollrad Kutscher und Olaf Nicolai gehören zu den von Schmitz forcierten Künstlern.

 

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Ausführliche Informationen

vierzehn Nr. 4
„Passion des Sammelns“, 2005 (1,9 mb)

Zeitung zur Ausstellung „Passion des Sammelns– Sammlung Reinking, Sammlung Federkiel“ im Sommer 2005 in der HALLE 14 mit Texten und zahlreichen Abbildung zu den vertretenen Kunstsammlungen, zu den auf dem Gelände vertretenen Galerien und Kunsträumen und einem Artikel zu den Zwischenkriegs- und Kriegsjahren der Leipziger Baumwollspinnerei.